Agri-PV-Anlage am Bodensee – positive Zwischenbilanz

Letztes Jahr durften wir die erste PV Anlage über einer bestehenden Apfelplantage installieren. Das Projekt in Kressbronn am Bodensee wurde vom Fraunhoferinstitut ins Leben gerufen.

Die zu erforschenden Fragestellungen waren:

a) ändert sich das Wachstum der Äpfel?
b) ist die Anlage wirksam als Schutz vor Hagel?
c) wirkt sie als Schutz vor Starkregen?
d) Wie bewährt sich die Anlage als Schutz vor extremer Sonne für die Bäume?

Jetzt, zur ersten Ernte unter diesen besonderen Umständen, wissen wir, das Experiment war ein voller Erfolg. Zu den Ergebnissen sprach der Obstbauer Hubert Bernhard mit dem Bayerischen Rundfunk. Den Artikel finden Sie hier.

Eine Agri-PV Anlage über einer Apfelplantage in Kressbronn am Bodensee, gebaut von MR Energiesysteme, Gunzenhausen

Agri-PV-Anlage in Kressbronn am Bodensee

Erste Agri-PV Anlage über einer bestehenden Apfelplantage

Anders als bei den wenigen ähnlichen Projekten bauten wir in Kressbronn am Bodensee eine Agri-PV-Anlage über einer schon vorhandenen Apfelplantage. Obwohl diese Anlage ein Pilotprojekt ist, ist sie eine voll funktionsfähige, auf Leistung und Effizienz ausgelegte Produktionsanlage. Bauherr ist der Obstbauer Herr Hubert Bernhard.

Dieses insgesamt beeindruckende Agri-PV Projekt mit einer Bauhöhe von 4 Metern ist ein vom Land Baden-Württemberg gefördertes Forschungsprojekt. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhoferinstitut werden dabei verschiedene Fragen erforscht:

 

  1. ändert sich das Wachstum der Äpfel?
  2. ist die Anlage wirksam als Schutz vor Hagel?
  3. wirkt sie als Schutz vor Starkregen?
  4. wie bewährt sich die Anlage als Schutz vor extremer Sonne für die Bäume?
Agri-PV Anlage in Kressbronn am Bodensee

Agri-PV Anlage in Kressbronn am Bodensee

Die Einweihung fand am 13. Mai 2022 mit dem Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Herrn Winfried Kretschmann statt.
Trotz Widrigkeiten wie vor allem Lieferengpässen, konnten wir die Anlage pünktlich, zwei Tage vor diesem Termin, vollständig fertigstellen. Der Stromzähler drehte sich bereits vor Einweihung.

Aufgrund des Forschungszwecks dieser Agri-PV Anlage wurden zwei verschiedene Glas-Glas Module mit unterschiedlicher Lichtdurchlässigkeit (40% und 50%) verbaut. Die installierte Gesamtgröße beträgt 238,92 kWp. Diese Installation dient als Referenz-und Forschungsprojekt für weitere AGRI-PV Anlagen im Obstanbau.

Zum Einsatz kamen dabei 552 Stück Module der Marke Sonnenstromfabrik Excellent Glass/Glass M32 mit 170W und 558 Stück Module der Marke Almaden SEBB50T mit 260W, sowie 7 Huawei Wechselrichter.

Die Planung der PV-Anlage, die vollständige Installation und der Anschluß an den Trafo der Regionalwerke Bodensee wurde durch uns ausgeführt.

Weitere Links zum Thema

Bericht des SWR zur Eröffnung

Artikel bei „Energiezukunft“

Die Presseinformation des Fraunhofer Instituts

Die Presseinformation des Landes Baden Württemberg

Zeitenwende – Energiewende

Zeitenwende – Energiewende – Unabhängigkeit stärken durch erneuerbare Energien.

Dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine folgte in den letzten Tagen eine Lawine von Konsequenzen, Aktionen und Entscheidungen.
Bundeskanzler Olaf Scholz nannte das am Sonntag, den 27.2.2022, in seiner Regierungserklärung vor dem Deutschen Bundestag, eine „Zeitenwende“.

Was immer diese Ereignisse auch bringen werden, sie werden die Energiewende, hin zu erneuerbaren Energien, massiv beschleunigen. Die nationale Unabhängigkeit in der Energieproduktion ist stärker im Fokus denn je. Denn Abhängigkeit mindert Entscheidungsfreiheit. Zusätzlich zur Umsetzung wichtiger Klimaschutzziele, bedeutet das einen immens wichtigen Antrieb.

Als eine der Haupttechnologien für erneuerbare Energiegewinnung erfährt die Photovoltaik gerade in diesen Zeiten zusätzlich einen Schub. In der Umsetzung neuer Ziele stehen wir vor allem bei der Suche nach Standorten und Flächen vor vollkommen neuen Herausforderungen. Neue Technologien und Lösungen aller Art, von AGRI-PV über schwimmende Photovoltaikanlagen bis hin zu völlig neuartigen Speicher- und Zwischenspeichersystemen, werden jetzt eine beschleunigte Entwicklung erfahren.

Als langjähriger Fachbetrieb für die Realisierung mittlerer bis großer Photovoltaikanlagen sind wir für diese kommenden Herausforderungen gerüstet.

Rentabilität trotz steigender Modulpreise

Rentabilität von PV-Anlagen trotz steigender Modulpreise und geringer Förderung (oder EEG-Vergütung)

Die Modulpreise steigen.  Gründe dafür sind ist es viele. Lieferengpässe bei Rohstoffen und Komponenten wie beispielsweise Chips, weltweite Verwerfungen in der Logistik – alles angeheizt und verschärft durch die Pandemie. Die Realisierung von Solaranlagen wird teurer.

Rechnet sich die Investition in eine PV-Anlage jetzt noch?

Besser denn je!
Für viele Wirtschaftsbetriebe wird die Co²-Neutralität zunehmend zum auftragssichernden Überlebensfaktor. PV-Anlagen schaffen diese Voraussetzung oder tragen zur Umsetzung bei.
Viel wichtiger noch: Bei stetig steigenden Strompreisen, wird das Einsparpotential durch selbstproduzierten Strom kontinuierlich größer, gerade bei Betrieben mit hohem Energiebedarf.

Mehr Infos dazu beim Wirtschaftsbundesamt

Als langjähriger Photovoltaik-Partner für Gewerbe und Industrie haben wir die Erfahrung und das Wissen, um Ihre Kosten und Ihre Einsparmöglichkeiten genau vorherzusagen. Zusammen mit Ihrem Bedarf und den vorhandenen Flächen ist die Rentabilität bestimmend, für die Auslegung und Planung Ihrer PV-Anlage.

Wir freuen uns, Sie beraten zu dürfen. Rufen Sie uns gerne unverbindlich an.

Solarenergie im Koalitionsvertrag

Solarenergie im Koalitionsvertrag 2021

Die neue Regierung nimmt Form an. Wie zu erwarten war, trägt der Koalitionsvertrag vom 24.11.2021 dem dringender werdenden Klimaschutz Rechnung. Das ist betrifft alle regenerativen Energiearten in deutscher Reichweite und damit die Photovoltaik.

Um den Klimawandel aufzuhalten, soll lt. Koalitionsvertrag in Deutschland bis 2030 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Das bisherige Ziel, eines Anteils von 65 Prozent im gleichen Zeitraum wurde damit deutlich weiter gesteckt. Die kommende Regierung wird damit den Ausbau von Solarenergie vehement vorantreiben.

Hindernisse werden abgebaut, z.B. mit schnelleren Planungs- und Genehmigungsverfahren und neuen Vorgaben. Andererseits kommt eine Solardachpflicht: „alle geeigneten Dachflächen“ sollen künftig für die Solarenergie genutzt werden. Gewerbliche Bauherren sollen verpflichtet werden, für private Bauherren soll es zur Regel werden.“

„Wir sehen darin auch ein Konjunkturprogramm für Mittelstand und Handwerk. Unser Ziel für den Ausbau der Photovoltaik sind ca. 200GW bis 2030. Dazu beseitigen wir alle Hemmnisse, u.a. werden wir Netzanschlüsse und die Zertifizierung beschleunigen, Vergütungssätze anpassen, die Ausschreibungspflicht für große Dachanlagen und die Deckel prüfen. Auch innovative Solarenergie wie Agri- und Floating-PV werden wir stärken und die Ko-Nutzung ermöglichen.“

Eine Stellungnahme zum Koalitionsvertrag durch den Bundesverband Solarwirtschaft e. V. Finden Sie hier, unter diesem Link.

Diese erfreuliche Entwicklung wird sicher neue Fragen und Herausforderungen mit sich bringen. In jedem Fall, sind wir dabei der richtige Ansprechpartner für Sie. Wir freuen uns, Sie beraten zu dürfen. Rufen Sie uns gerne unverbindlich an.

CO² Neutrale Produktion im Bereich Automotive

 

Die aktuellen Katastrophen rund um den Globus zeigen uns besonders dringlich: Wir müssen CO²-neutral werden und deshalb müssen wir CO²-neutral produzieren.

Im Bereich Automotive werden hier zunehmend konkrete Schritte unternommen. Die großen Hersteller machen sich die Forderungen und Appelle der Politik und der Umweltverbände zu eigen und fordern ihrerseits von den Zulieferern CO²-neutrale Produktion. Die Vergabe von Lieferverträgen wird mittlerweile, unter anderem, von der Einhaltung dieses Kriteriums abhängig gemacht.

Hier können wir Ihnen konkret helfen.
Als langjähriger Photovoltaik-Partner für Gewerbe und Industrie sind wir die richtige Adresse bei der Auslegung der PV-Anlage nach Ihrem Bedarf und nach vorhandenen Flächen.

Die Rechnung ist einfach: 1 kWh solar produzierter Strom spart 700 g CO² ein. Damit werden bei einer PV-Anlage mit zum beispielsweise 100kWp pro Jahr ca. 70t Co² eingespart!

Wir liefern Ihnen das Gesamtpaket – von der Projektierung und Planung bis zum schlüsselfertigen Bau der PV-Anlage. Bei größeren Anlagen auch mit Direktvermarktung, Redispatch 2.0 (ab 100kW), Anlagenzertifikat und Konformitätsprüfung!

Sprechen Sie uns auch auf die Möglichkeit an, Ihre Anlage zu leasen. Die Leasingoption hält Sie wettbewerbsfähig ohne Ihre Liquidität zu belasten.

Sind Sie Zulieferer oder Verarbeiter im Bereich Automotive? Kunststoffverarbeiter, Chiphersteller, Polsterer oder Lackierbetrieb? Wenn Sie auf der Suche nach Lösungen für Ihr Emissionsproblem sind, schauen Sie sich bei unseren Referenzprojekten um. Im Lauf vieler Jahre haben wir für viele zufriedene Gewerbe- und Industriekunden bedarfsgerechte und zuverlässige PV-Anlagen allerhöchster Qualität umgesetzt.

Wir freuen uns, Sie beraten zu dürfen. Rufen Sie uns gerne unverbindlich an.

Die Zukunft der Photovoltaik liegt im Eigenverbrauch

Die Anschaffung einer Photovoltaikanlage ist sinnvoller denn je. Dies umso mehr dann, wenn der eigens erzeugte Strom möglichst selbst genutzt wird.

Nicht umsonst möchte die EU Eigenverbraucher – sogenannte Prosumenten – als „Treiber der Energiewende“ in den Vordergrund stellen. Sie tragen durch den Direktverbrauch ihres selbst erzeugten Stromes nicht nur zur Entlastung der Stromnetze und zum Umweltschutz bei, sondern legen mit ihrem Modell auch noch ihr Geld sinnvoll an.

Dass eine Photovoltaikanlage mit hohem Eigenverbrauch besonders rentabel ist, wird durch einen Vergleich des Strompreises mit den sogenannten Stromgestehungskosten deutlich. Letztere geben an, wie viel Geld der Anlagenbetreiber unter Berücksichtigung sämtlicher relevanter Stromerzeugungskosten pro Kilowattstunde Strom aufwenden muss.

In diese Stromgestehungskosten fließen vor allem auch Anschaffungs- und Betriebskosten der PV-Anlage, Standortbedingungen wie die Sonneneinstrahlung, die Lebensdauer der Anlage sowie die Finanzierungsbedingungen ein.

Nicht quantifizieren lässt sich dagegen der ebenfalls sehr wichtige Beitrag zum Umweltschutz. Nebenbei ist hier aber die sogenannte energetische Amortisation einer PV-Anlage erwähnenswert. Sie stellt die Zeitspanne dar, bis mehr Energie produziert als bei der Herstellung der Anlagenkomponenten verbraucht wurde. Sie ist vom Typ der Module und dem Anlagenstandort abhängig, beträgt aber in Deutschland in der Regel unter 5 Jahren.

Was aber nun die finanziell relevanten Stromgestehungskosten betrifft, betragen diese z. B. für kleinere PV-Anlagen in Süddeutschland zwischen 7,23 und 8,43 Cent/kWh  und in Norddeutschland zwischen 9,89 und 11,54 Cent/kWh. Größere Dachanlagen  bis  1.000  kWp  können  heute  in  Süddeutschland  Strom sogar schon für 4,95 bis 6,18  Cent/kWh  produzieren und Freiflächenanlagen  erreichen dort sogar Werte zwischen 3,71 und 4,95 Cent/kWh.

Betrachtet man, dass auf der anderen Seite der Strom vom Stromanbieter im Schnitt etwa 30 Cent/kWh kostet, wird schnell deutlich, wie viel Geld eingespart wird, wenn der eigene Strom nicht von einem externen Stromanbieter bezogen werden muss. Deutschland hat schon seit längerem europaweit die zweithöchsten Strompreise, einzig überboten von Dänemark.

Dazu kommt, dass die Stromerzeugung durch mehr technischen Fortschritt und Wettbewerb mit Sicherheit noch günstiger werden wird. Demgegenüber befinden sich die Preise für den Bezug aus der Stromleitung im Aufwärtstrend, was in erster Linie dem teuren Ausstieg aus umweltbelastenden Energieträgern wie Atomenergie und Kohle geschuldet ist, aber auch der fehlenden Weitergabe von Kostensenkungen durch Stromanbieter an die Verbraucher.

Ebenso verhält es sich im Hinblick auf die EEG-Vergütungssätze. Solaranlagen erhalten 20 Jahre lang eine gleich hohe Einspeisevergütung, je nach dem, in welchem Monat die Anlage angemeldet wird. Je später die Anmeldung, umso geringer ist die Vergütung, wie diese Tabelle zeigt:

Entwicklung EEG-Vergütung


Je später also die Anlage angemeldet wird, umso lohnenswerter ist der Eigenverbrauch.

Die Anschaffung einer Photovoltaikanlage lohnt sich somit in jeglicher Hinsicht. Einmal installiert, läuft sie normalerweise länger als 25 Jahre und amortisiert sich finanziell bereits nach 7 bis 13 Jahren. Dank des technologischen Fortschritts sind die Kosten für Photovoltaikmodule seit 2006 um etwa 75 % gesunken. Dies wirkts sich natürlich auf die Stromgestehungskosten aus.

Mit der Installation eines Batteriespeichers kann der Eigenverbrauch erhöht werden. Ein solcher konserviert die Energie aus der Sonneneinstrahlung in den Mittagsstunden, wenn zu dieser Zeit nicht die gesamte Energie benötigt wird. Morgens und abends wird nämlich aufgrund der niedrigeren Sonneneinstrahlung weniger Energie erzeugt als verbraucht wird.

Die Zeiten der Energieerzeugung durch eine PV-Anlage passen gut zu den Bedürfnissen von Unternehmen, da sie oft deckungsgleich sind. Aber auch Privatpersonen können ihren Eigenverbrauch steigern, etwa indem Geräte wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler, die eine Zeitschaltuhr haben, möglichst in der Mittagszeit betrieben werden. Wie gezeigt, lohnt sich das.

Quellen:

https://www.pvp4grid.eu/wp-content/uploads/2020/04/D4.3-National-Policy-Paper-Germany.pdf

https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/DE2018_ISE_Studie_Stromgestehungskosten_Erneuerbare_Energien.pdf

https://www.stromauskunft.de/stromanbieter-wechsel/stromanbieter-wechsel-faq/warum-steigen-strompreise/

https://www.windkraft-journal.de/2020/04/06/weiterhin-gute-rendite-bei-photovoltaikanlagen-einspeiseverguetung-und-eigenverbrauch-von-solarstrom/147009

https://www.solaranlagen-portal.com/photovoltaik/wirtschaftlichkeit/amortisation

https://photovoltaiksolarstrom.com/photovoltaiklexikon/amortisation-photovoltaik/

Die Abschaffung des Solardeckels rückt endlich näher

Die Solarbranche hat auf dem langen Weg zur Abschaffung des Förderdeckels für Photovoltaik einen Etappensieg erzielt. Die letzten Schritte stehen aber noch aus.

Erst am gestrigen Montag, dem 18.05.2020, haben sich Union und SPD im Streit um die Abstandsregeln für Windkrafträder geeinigt. Damit gibt es jetzt keinen Grund für die Große Koalition mehr die Abschaffung des 52-GW-Deckels noch weiter aufzuschieben. Letzte Woche hatten nicht nur die Umweltministerkonferenz, sondern sogar die Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich die schnellstmögliche Abschaffung des Solardeckels gefordert.

Bereits in unseren Artikeln 52 GW Deckel – Abschaffung dringend notwendig, Neuberechnung der Bundesnetzagentur lässt mehr Luft zum 52-Gigawatt-Deckel und Solardeckel – Bundesregierung verkennt den Ernst der Lage und ignoriert den Wählerwillen haben wir auf die Dringlichkeit der Problematik aufmerksam gemacht. Auch jetzt darf der Druck der Solarbranche nicht abnehmen, weil vor der parlamentarischen Sommerpause nur noch drei Sitzungswochen des Bundestages für die Abschaffung verfügbar sind.

Sicher ist die Abschaffung erst, wenn sie im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wird, also frühestens nach der nächsten Sitzung des Bundesrats am 5. Juni, womöglich aber auch erst in der letzten Sitzung der Länderkammer vor der Sommerpause am 3. Juli. Mit einem Erreichen einer Gesamtleistung aller Photovoltaik-Anlagen in Deutschland von insgesamt 52 GW wird schon im Juli 2020 gerechnet. Daher ist die rechtzeitige Abschaffung des Förderstopps nur noch im parlamentarischen Eilverfahren erreichbar.

Der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW) hält es leider durchaus für möglich, dass es auf den letzten Metern aber noch zu „Störfeuern“ kommen könnte. Wir hoffen, dass diese Befürchtung nicht zutreffen wird, damit die Unternehmen der Solarbranche und zugleich die Erreichung der deutschen Klimaziele nicht gefährdet werden. Denn dem BSW zufolge sind wegen des Photovoltaik-Deckels bereits jetzt Solarprojekte im Wert von ca. 100 Mio. Euro geplatzt bzw. vorerst auf Eis gelegt worden.

Solardeckel – Bundesregierung verkennt den Ernst der Lage und ignoriert den Wählerwillen

Trotz des dringenden Wunsches von Bürgern und Wirtschaft geht der Solarpoker der Union im Bundestag in eine weitere Runde.

Die Dringlichkeit der Abschaffung des 52-GW-Deckels haben wir bereits in unserem Artikel Neuberechnung der Bundesnetzagentur lässt mehr Luft zum 52-Gigawatt-Deckel erläutert. Obwohl sogar laut aktueller YouGov-Umfrage über 82 % der Wähler von Union und SPD die Abschaffung des Deckels befürworten und auch Wirtschaft und Verbände die Abschaffung vermehrt fordern, verknüpft die Union die Abschaffung des Solardeckels weiterhin mit der Debatte über geeignete Windkraft-Standorte in Deutschland. Erst nach einer Einigung in dieser Frage möchte sich die Union dem Solardeckel annehmen. Diese Benutzung der Abschaffung des 52-GW-Deckels sozusagen als Druckmittel im Bundestag ignoriert somit eindeutig den Willen der Wähler.

Und nicht nur das, es werden darüber hinaus auch gesetzliche Vorgaben nicht eingehalten, welche sich der Bundestag mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2017) selbst gegeben hat. Denn gemäß § 49 Absatz 6 EEG 2017 ist die Bundesregierung verpflichtet rechtzeitig vor Erreichen des Endes der Solarförderung durch den Deckel eine Anschlussregelung vorzulegen. Mit dem Erreichen einer Gesamtleistung deutscher Photovoltaikanlagen von 52 Gigawatt wird laut Experten jedoch bereits im Frühsommer gerechnet. Deshalb wäre eigentlich die unverzügliche Behandlung des Themas in einem parlamentarischen Eilverfahren erforderlich. Das fordert jedenfalls auch der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW).

Schon jetzt werden immer mehr Photovoltaik-Projekte aus Furcht vor einer ausbleibenden Förderung auf Eis gelegt. Bereits beim Neujahrsempfang des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) am 30.01.2020 betonte die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock, dass die einzelnen erneuerbaren Energieformen – also in diesem Fall Solar- und Windenergie – nicht gegeneinander ausgespielt werden dürften.

Auch der Hauptgeschäftsführer des BSW Carsten Körnig wiederholte jüngst diese Forderung, also etwa anderthalb Monate später, in denen immer noch nichts geschehen ist. Er mahnte: „Der Verhandlungspoker zu Lasten des Klimaschutzes und auf dem Rücken der Solarbranche muss endlich ein Ende haben. […] Schon eine Förderunterbrechung für wenige Wochen würde massiven Schaden in der Branche mit ihren rund 30.000 Beschäftigten anrichten. Erwartet wird für diesen Fall ein Umsatzeinbruch in Milliardenhöhe.

Quellen:
https://www.solarwirtschaft.de/2020/01/31/dieses-jahrzehnt-gehoert-den-erneuerbaren/
https://www.solarwirtschaft.de/2020/03/11/nach-windkraft-auch-photovoltaik-vor-markteinbruch/
https://www.solarwirtschaft.de/2020/03/12/der-bundesverband-solarwirtschaft-e-v-uebt-scharfe-kritik-an-der-erneuten-verschiebung-einer-entscheidung-zum-kuenftigen-ausbau-von-solardaechern-in-deutschland/